Die erste Eisenbahn in Deutschland

Kurzfassung

Erzählt wird die Einweihung der ersten deutschen Eisenbahnlinie zwischen Nürnberg und Fürth am 7. Dezember 1835. Doch bis es soweit ist, müssen viele Schwierigkeiten gemeistert werden. Von diesen berichten die Wegbereiter der Bahnlinie Scharrer, Plattner, Montgelas und Denis dem König Ludwig I. von Bayern. Kurz vor der Fertigstellung lockt die Einweihung der Eisenbahn in Nürnberg viele auswärtige Gäste an, die sich mit der Postkutsche auf den Weg machen. Doch Regenwetter und ein gebrochener Radreifen macht so manche Reise beschwerlich und zwingt die Reisenden in einem Wirtshaus zu übernachten. Zum Glück verspricht die Eisenbahn von nun an angenehmeres Reisen.

Deckblatt des Theaterstückes "Die erste Eisenbahn in Deutschland"

Leseproben:

Inhalt
   
Die erste Eisenbahn in Deutschland3
Aufführungshilfen14
1    Sachinformationen
14
1.1    Von der Furche bis zur Schiene
14
1.2    Kurze Entwicklungsgeschichte der Dampfmaschine 
15
1.3    James Watt 
18
1.4    Richard Trevithick 
19
1.5    George Stephenson
21
1.6    Ludwig I. von Bayern 
22
1.7    'Adler' - erster deutscher Dampfzug
23
1.8    Museen 
23
1.9    Kleidung
24
   Rollenübersicht und -verteilung
26
3    Bühnenbilder
29
3.1    Funktion
29
3.2    Herstellung und Bemalung 
29
3.3    Bühnenbildvorlagen
31
4    Requisiten
36
4.1    Auflistung
36
4.2    Herstellung 
37
5    Kostüme 
37
6    Musik
37
7    Tanz
38
8    Anmerkungen zur Inszenierung
38
9    Fotos mit Unterschriften
41

Die erste Eisenbahn in Deutschland

Das Bühnenbild ist dreigeteilt. Auf dem rechten Teil ist die Lokomotive “Adler” dargestellt, auf dem linken eine Dampfmaschine, die über Keilriemen mehrere Maschinen antreibt. Das Mittelteil zeigt das Zimmer des bayrischen Königs, Ludwig I. in seinem Palast. Auf der Bühne ist die Inneneinrichtung des Zimmers aufgebaut: Tisch, Stühle, Sessel usw.. Vier Erzähler treten an den vorderen Bühnenrand.

Vorrede

Erzähler 1:        Liebe Zuschauer, wir wollen euch jetzt zeigen, wie die erste Eisenbahnlinie in Deutschland gebaut und in Betrieb genommen wurde.

Erzähler 2:    Das ist fast 200 Jahre her. Damals gab es schon Eisenbahnen in England und Amerika. Deutschland war zu der Zeit technisch rückständig.

Erzähler 3:    Das Industriezeitalter hatte mit der Erfindung der Dampfmaschine (zeigt auf das linke Bühnenbild) begonnen. Industrie und Handel blühten gewaltig auf, und es wurden bessere und schnellere Verkehrsmittel benötigt, als es die Pferdefuhrwerke waren, die man bis dahin benutzt hatte.

Erzähler 4:    Die Straßen waren schlecht, und die Pferdefuhrwerke konnten nur wenig Güter und Menschen befördern.

Erzähler 1:    Ein Engländer, Richard Trevithik, war der erste, der die Idee hatte, anstelle von Pferden eine Dampfmaschine zum Ziehen eines Wagens zu verwenden.

Erzähler 2:    Die Maschine sollte, wie fast alle Pferdefuhrwerke, auf der Straße fahren. Aber sie war zu schwer für die Straße.

Erzähler 3:    Aus diesem Grunde stellte er die Maschine auf Schienen. Schienen waren schon lange bekannt. Auf ihnen fuhren Wagen, die von Pferden gezogen wurden: Das waren die Pferdebahnen. Es gab sie hauptsächlich in Bergwerken.

Erzähler 4:    Die Idee bewährte sich. Damit war die Eisenbahn erfunden.

Erzähler 1:    Ein anderer Engländer, George Stephenson, konstruierte dann aber die ersten gut funktionierenden Lokomotiven. Er war es auch, der die erste Eisenbahnlinie baute und in Betrieb nahm: Es war die Linie von Darlington nach Stockton in England im Jahre 1825.

Erzähler 2:    Die zweite wichtige Verbindung war die Bahn von Manchester nach Liverpool im Jahre 1830.

Erzähler 3:    In Deutschland fing man erst im Jahre 1833 mit der Planung der ersten Eisenbahnlinie an. Diese Linie sollte Nürnberg mit Fürth verbinden. Das war eine Strecke von sieben Kilometern.

....

König:    Was habt Ihr zu berichten, Herr Minister? Erhaltet Ihr immer noch so viele Zuschriften aus der Bevölkerung?

Montgelas:    Ja, Majestät. Immer noch. Ganz besonders viele bekomme ich von Menschen, die gegen das Projekt sind.

König:    Was haben diese Leute denn gegen die Eisenbahn?

Montgelas:    Die Fuhrunternehmer schreiben, dass sie große Einnahmeverluste befürchten, desgleichen die Pferdehändler. Die Gastwirte rechnen mit weniger Übernachtungen von den Postkutschenreisenden, und auch der Bierabsatz soll heruntergehen.

König:    Nun, so bald wird es nicht überall Eisenbahnen geben.

Montgelas:    Ärzte schreiben mir, dass bei der großen Geschwindigkeit von 20 Stundenkilometern, welche die Eisenbahn sicher erreichen wird, die Menschen eine Gehirnkrankheit bekommen werden, ja, dass sogar schon der Anblick eines so schnellen Gefährtes eine solche Krankheit hervorrufen wird. Man müsste deshalb hohe Bretterzäune entlang den Schienen errichten.

König:    In England hat man solche Folgeerscheinungen doch nicht beobachtet, oder?

Montgelas:    Nein, Majestät, das hat man nicht. Wieder andere Menschen schreiben mir, dass durch den entsetzlichen Gestank und das laute Geräusch dieser bewegten Maschine die Natur geschädigt werden wird: Vögel würden aus der Luft fallen, Bäume verdorren und vieles mehr.

König:    Auch das hat man bis jetzt in England nicht beobachtet. Gibt es noch weitere Einwände?

Montgelas:    Ja, Majestät, einige befürchten, dass das neue Verkehrsmittel die Idee der Demokratie überallhin verbreiten wird.

König:    Da könnte etwas Wahres dran sein. Doch trinkt erst noch einen Schluck (sie tun das). Und nun Ihr, Herr Denis, was ist aus dem Ingenieurbereich zu melden?

Denis:    Wir haben bis jetzt noch keine Fabrik in Deutschland gefunden, die uns viereinhalb Meter lange gewalzte Schienen herstellen kann. Ohne solche Schienen wird das Projekt aber scheitern.

König:    Ihr werdet das Problem schon lösen.

Denis:    Ich versuche es natürlich.

König:    Davon gehe ich aus. So, meine Herren, ich danke. Reist nach Nürnberg zurück und führt dort Eure Arbeit fort. Auf Wiedersehen!

....

Aufführungshilfen

1    Sachinformationen

1.1    Von der Furche bis zur Schiene
In unserer hochtechnisierten Welt vergessen wir manchmal, mit welch mühevoller Arbeit die Erfindungen und Entwicklungen, von denen die Menschheit heute profitiert, verbunden gewesen sind. Auch die immer kürzer werdenden Zeiträume zwischen den Höhepunkten des technischen Fortschritts werden in einem schnelllebigen Zeitalter, wie dem unsrigen, mitunter nicht mehr beachtet. Der Mensch, welcher wohl immer auf der Suche nach Hilfsmitteln gewesen ist, verfügt gegenwärtig über mehr denn je und die Zukunft wird weitere bringen.
Ein Blick in die Vergangenheit macht deutlich, dass die Menschen zur Fortbewegung erst einmal die eigene Körperkraft in Anspruch nehmen mussten, d.h. 'per pedes'.
Vor etwa 4000 Jahren haben die Assyrer und Babylonier zwei- und vierrädrige Karren benutzt, letztere allerdings noch nicht lenkbar. Kurven haben somit Probleme aufgeworfen, die sich aber haben lösen lassen. Der Karren wird vorn oder hinten angehoben und solange versetzt bis er in die gewünschte Richtung weiterfahren kann. Nach Regenfällen haben die Räder der Wagen im weich gewordenen Boden tiefe Spuren hinterlassen, die auch im wieder ausgetrockneten Erdreich zurückgeblieben sind. Diese beiden zueinander parallel verlaufenden Furchen haben zwei große Vorteile mit sich gebracht:
1. Der Wagen läuft in den Furchen leichter, als außerhalb.
2. Der Karren muss in den Kurven nicht mehr umgesetzt werden.

Aus dieser Erkenntnis heraus haben die Menschen angefangen solche Furchen selber auszuheben. In den Zentren bzw. den damaligen Großstädten beginnen die Bewohner ihre Straßen mit Steinen zu pflastern. Die Steinmetze erhalten den Auftrag in das Straßenpflaster Furchen zu meißeln. Ein ganzes System dieser Schienenvorform haben Archäologen in Pompeji  gefunden.
Im 16. Jahrhundert kommt es zu einer entscheidenden Weiterentwicklung. Geglättete Baumstämme werden auf Querhölzern befestigt, d.h. das Vorläufermodell der heutigen Schiene ist erfunden worden. Die Holzräder der Karren bekommen eine Innenkehlung, damit sie nicht von den Holzschienen abrutschen.
Der Vorteil dieser neuen Konstruktion besteht darin, dass die Wagen auf hartem Holz schneller fahren können, als in den bisher üblichen Furchen. Die Suche nach Bodenschätzen und der beginnende Abbau führen zu einer gewaltigen Entwicklung. Die ersten Grubenbahnen entstehen, mit deren Hilfe Erze und Kohle zu Tage gebracht werden.
In Mitteleuropa werden die Räder weiterentwickelt. Sie besitzen keine Innenkehlung mehr, sondern erhalten an der Innenseite einen Spurkranz. Dieser Spurkranz hält den Wagen sehr sicher auf den Schienen. Des Weiteren ist dadurch der Rollwiderstand geringer geworden, was dazu führt, dass nun nicht mehr, wie zuvor, nur ein Fahrzeug von Mensch oder Tier gezogen wird, sondern mehrere. Somit ist schon im 16. Jahrhundert der Zug erfunden worden.
Der Engländer Reynolds, Schwiegersohn des Eisengießereibesitzers Darby, kommt 1767, nachdem die englischen Kriege  beendet worden sind und keiner mehr Kanonen kaufen will, auf die Idee 1 m lange schmale Eisenplatten gießen zu lassen. Diese Platten verwendet Reynolds in seiner Grube anstelle der Holzschienen. Hier ist als historisches Datum der 13. November 1767 zu nennen, welches damit der Geburtstag der Eisenbahn ist. Durch die 
gusseisernen Schienen ist der Reibungswiderstand weiter verringert worden, wodurch wiederum die Zuglast gesteigert werden konnte.
Im Jahre 1820 walzt der Engländer John Berkinshaw 4,50 m lange Stahlschienen. Sie sind wesentlich stabiler als die vorherigen und begünstigen eine rasche Entwicklung der Eisenbahn.

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Vorschläge für die Bühnenbilder

kkkkk

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Fotos:









 

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