~ Der schöne Fisch ~

Kurzfassung

Eine Elfe erzählt dem kleinen Igel, dass die Tautropfen auf der Wiese Sternentränen sind, warum der schöne Fisch so traurig ist und warum die Nachtigall schöner singt, als alle anderen Vögel.


Leseproben Rollentext: 

Märchenwelt

Das Bühnenbild ist dreigeteilt. Auf dem mittleren Teil ist eine Wiese mit Blumen und Bäumen dargestellt. Auf den Grashalmen sind buntschillernde Tautropfen sichtbar. Am Himmel sind Sterne zu sehen. Eine Nachtigall sitzt auf einem Baum. Der linke Teil zeigt einen Teich mit einem aus dem Wasser springenden Fisch und der rechte Teil einen über das Meer fliegenden Albatros. Am Himmel sieht man das Siebengestirn und eine Sternschnuppe. Vor dem Bühnenbild sitzen fünf Erzähler.

Erzähler 1:    Es war einmal ein kleiner Igel.

Erzähler 2:    Der ging eines Morgens auf der Wiese spazieren.

Der kleine Igel kommt auf die Bühne und geht einige Male hin und her.

Erzähler 1:    Als er sich dann einmal hinsetzte, um nachdenklich und ganz versunken eine Blume zu betrachten, erschien ihm eine Elfe.

Die Elfe Tagmärchen erscheint unter Musikbegleitung, tanzt und bleibt dann vor dem kleinen Igel stehen.

Tagmärchen:    Guten Tag, kleiner Igel.

Kleiner Igel:    Guten Tag. Wer bist du?

Tagmärchen:    Ich bin eine Elfe aus der Märchenwelt. Mein Name ist Tagmärchen.

Kleiner Igel:    Tagmärchen, ich würde so gerne einmal die Märchenwelt erleben. Kannst du mir helfen?

Tagmärchen:    Ja, kleiner Igel, das kann ich. Komm, ich führe dich.

Sie nimmt ihn an der Hand, und sie gehen einige Male unter Musikbegleitung hin und her.

Tagmärchen:    Siehst du die Tautropfen hier auf der Wiese, kleiner Igel?

Sie zeigt drauf.

Kleiner Igel:    Ja, es sieht aus, als ob die Wiese mit tausend Edelsteinen bedeckt wäre.

Tagmärchen:    Weißt du auch, warum die Tautropfen so schön aussehen, kleiner Igel?

Kleiner Igel:    Nach klaren Nächten liegt oft Tau auf der Wiese. Das weiß ich. Aber warum das so schön aussieht, das weiß ich nicht.

Tagmärchen:    Die Tautropfen sehen so schön aus, weil sie eigentlich Sternentränen sind. Möchtest du hören, warum das so ist, kleiner Igel?

Kleiner Igel:    Oh ja, Tagmärchen, das möchte ich.

....

Kleiner Igel:    Da ist ja der Teich, an dem ich oft entlang gehe.

Tagmärchen:    Schau, wie die Fische aus dem Wasser springen. Weißt du, warum sie dabei so lustig aussehen, kleiner Igel?

Kleiner Igel:    Sie schnappen nach Luft. Doch warum sie dabei so fröhlich aussehen, das weiß ich nicht.

Tagmärchen:    Ich erzähle es dir. Es war einmal ein schöner Fisch. Der lebte tief unten am Grunde des Teiches. Da, wo sogar am Mittag nur grünliche Dämmerung herrscht.

Der schöne Fisch kommt unter Musikbegleitung auf die Bühne und stellt sich vor das linke Bühnenbild.

Erzähler 1:    Manchmal verließ der schöne Fisch die dämmrige Tiefe und stieg nach oben, wo alle Fische im Teich seine Schönheit sehen und bewundern konnten.

Das Fischmädchen kommt mit Musikbegleitung auf die Bühne.

Erzähler 3:    Das Fischmädchen schaute ihn an und sagte:

Fischmädchen:    Guten Tag, schöner Fisch. Wohin schwimmst du so eilig? Bleib ein bisschen bei mir.

Erzähler 4:    Aber der schöne Fisch hielt nicht einmal an, sondern antwortete nur im Vorbeischwimmen:

Schöner Fisch:    Guten Tag Fischmädchen, ich bin auf dem Weg in die Tiefe. Auf Wiedersehen.

Erzähler 5:    Doch schon in dem kurzen Augenblick, als das Fischmädchen ihn angeblickt hatte, hatte der schöne Fisch so etwas wie einen Stich im Herzen gespürt.

Erzähler 1:    Auf dem weiteren Weg in die Tiefe wurde dieses Gefühl immer deutlicher und stärker und unten angekommen, wusste er: er hatte sich in das Fischmädchen verliebt.

Der schöne Fisch bewegt sich jeweils entsprechend dem gesprochenen Text.

Erzähler 2:    Er kehrte sofort um und stieg wieder in die Höhe.

Das Fischmädchen verlässt die Bühne.

Erzähler 3:    Doch als er oben ankam, war das Fischmädchen nicht mehr da.

Erzähler 4:    Der schöne Fisch suchte es überall, den ganzen Tag lang, aber es war nirgends zu finden.

....

Leseprobe Aufführungshilfen:

1.     Sachinformationen zum Theaterstück

Das vorliegende Theaterstück ist ein Märchen. Da Kinder der Primarstufe Märchen gegenüber noch sehr aufgeschlossen sind, bietet es sich an, bei entsprechenden Gelegenheiten Märchen im Unterricht zu behandeln, um z.B. auf diese Weise den Einstieg in bestimmte Themen leichter zu finden. Empfehlenswert ist das Erzählen oder Vorlesen des Stückes zur Einführung. Während der Arbeit mit den Texten haben die Kinder dann die Möglichkeit, sich selbständig mit einzelnen Sinnabschnitten zu befassen, sie zu hinterfragen und ggf. zu verinnerlichen.

Thema dieses Theaterstückes ist die Liebe. Es besteht aus drei kleinen Episoden, die einem kleinen Igel von einer Elfe erzählt werden. Inhalt der ersten Szene ist die Sehnsucht eines Albatrosses nach einem Stern aus dem Siebengestirn. Die zweite Geschichte handelt von der Liebe eines schönen Fisches zu einem Fischmädchen, und in der dritten Episode geht es um einen Mann und eine Frau, die einander so lieb haben, dass die Frau vor lauter Liebe und Glück weint. Am Ende des Stückes verabschiedet sich die Elfe vom kleinen Igel und erklärt ihm, was er tun muss, damit sie sich wieder sehen können.          

Der komplexe Text, der sich in vorliegender Form etwas schwierig lesen lässt, wird zunächst in eine einfachere, kurze Prosafassung umgeschrieben. Eine solche kurze Inhaltsangabe eignet sich gut zum Vorlesen und ermöglicht es den Kindern, Zusammenhänge zu differenzieren und zu verstehen.

Kindgemäße Prosafassung der „Märchenwelt“:

Es war einmal ein kleiner Igel, der traf auf einer Wiese eine Elfe aus der Märchenwelt. Die Elfe erzählte dem Igel drei kleine Märchen.

Es gab einmal einen Albatros, der hatte sich in einen Stern aus dem Siebengestirn verliebt. Auch dem Stern gefiel der große Vogel sehr gut. Ihre Liebe zueinander wurde so stark, dass der Stern sich in eine Sternschnuppe verwandelte und zur Erde fiel. Da er jedoch auf dem Weg hierher verglühte, weinten die anderen Sterne und ihre Tränen fielen zu Boden. Die Tautropfen, die sich manchmal nach klaren Nächten auf Grashalmen bilden, sehen so schön und glitzernd aus, weil es eigentlich Sternentränen sind.

Das zweite Märchen handelt von einem schönen Fisch und einem Fischmädchen: Die beiden begegneten sich nur kurz, und der schöne Fisch, der zum Grund des Sees schwamm, verlor das Fischmädchen aus den Augen. Vor lauter Sehnsucht und Trauer blieb er am Boden des Sees und wurde langsam ganz farblos und hässlich. In klaren Mondnächten wagt er sich manchmal an die Oberfläche und schaut nach dem Fischmädchen aus. Das Mondlicht verleiht ihm für kurze Zeit seine alte Schönheit zurück. Wenn der Mond ihn bestrahlt, ist er sogar so schön, dass sich ein wenig davon auf andere Fische übertragen kann. Deshalb warten viele Fische auf diesen besonderen Fisch und machen immer wieder lustige Sprünge aus dem Wasser, um zu sehen, ob vielleicht gerade der Mond scheint.

Vorschläge für die Bühnenbilder:

Vorlage für den linken Teil des Bühnenbildes:
Der Teich mit dem aus dem Wasser springenden Fisch

....

Vorlage für den rechten Teil des Bühnenbildes:
Der Albatros, die Sternschnuppe und das Siebengestirn


Tanz und Musik

Musik und Tanz sind bei diesem Theaterstück integrativer Bestandteil.
Tänze im eigentlichen Sinne werden nicht von der Regie gefordert. Das mehrmalige Hin- und Hergehen zur Musik kann jedoch leicht tänzerisch umgesetzt werden. Tänzerisch umsetzen heißt, insbesondere mit Bezug auf Kinder, sich zur Musik zu bewegen. Dies kann geschehen, ohne dass feste Bewegungsmuster einstudiert und ausgeführt werden müssen. Wenn im Folgenden von Tänzen gesprochen wird, so ist damit die Bewegung der Kinder zur Musik gemeint.
Nicht nur für den Zuschauer ist dies eine zusätzliche Unterhaltung, auch für die Kinder ist Tanzen eine willkommene Auflockerung und Abwechslung. Der Tanz stellt ebenso wie das Theaterspiel eine individuelle Ausdrucksmöglichkeit dar, die gefördert werden sollte.

Musik

Auf das schriftliche Festhalten von Noten wurde dabei verzichtet, da die Komplexität des verwendeten Instrumentariums eine Übertragung auf kindgemäßes Musizieren schwer möglich macht. Kassetten mit dieser Musik können bezogen werden bei:

P Peters, c/o Fam. Deutsch
Am Bauckmert 28b
51702 Bergneustadt.

Die Kassette umfasst 8 Musikabschnitte, deren Einsatz sich aus den Regieanweisungen ergibt:

TitelEinsatz
Igelthema
(Anfang des Stückes) 
1. Szene, Seite 3
Der Igel kommt auf die Bühne und geht einige Male hin und her
Tagmärchenthema1. Szene, Seite 3
Das Tagmärchen betritt zum ersten Mal die Bühne
Igel und Elfe 1. Szene, Seite 3
Das Tagmärchen nimmt den Igel an die Hand und sie gehen hin und her
Albatrosthema1. Szene, Seite 9
Der Albatros kommt zum ersten Mal auf die Bühne
Sternschnuppenthema1. Szene, Seite 9
Die Sternschnuppe betritt die Bühne
Fischthema 12. Szene, Seite 10
Der schöne Fisch kommt auf die Bühne
Fischmädchenthema2. Szene, Seite 10
Das Fischmädchen tritt auf
Fischthema 2  2. Szene, Seite 11
Der hässliche Fisch erscheint
Nachtigallentöne3. Szene, Seite 11
Nachtigallentöne sind zu hören
Tagmärchenthema
(Ende des Stückes)
3. Szene, Seite 13  
Das Tagmärchen verlässt die Bühne

Diese angegebene Musik ist als Vorschlag bzw. als eine Möglichkeit zur Durchführung anzusehen. Selbstgewählte oder -erstellte Musik kann natürlich auch eingesetzt werden. Weiterhin wäre zu überlegen, ob man die Kinder selbst musizieren lassen möchte oder nicht.

Fotos:










 

webmaster: designcase.net

Copyright © 2007 kinderspielentheater.de