Der Horizont

Kurzfassung

In dem Theaterstück der Horizont versucht der kleine Igel, auf einer langen Reise durch die Meere des Sonnenscheins, des Sturms und der Windstille den sichtbaren Horizont zu finden und erweitert damit seinen geistigen und inneren Horizont.

Deckblatt des Theaterstückes "Der Horizont"

Leseproben:

Der Horizont

Das Bühnenbild ist dreigeteilt. In der Mitte ist das sonnenbeschienene Meer mit Fischen, Quallen und Seesternen dargestellt. Das rechte Bühnenbild zeigt eine bewaldete Insel. Das linke einen Eisberg. Vor dem rechten Bühnenbild sitzen vier Erzähler.

Erzähler 1:        Es war einmal ein kleiner Igel.

Erzähler 2:        Der ging eines Tages am Ufer des Meeres spazieren.

Der kleine Igel kommt auf die Bühne, geht hin und her und schaut auf das Meer hinaus.

Erzähler 3:        Das Meer glitzerte und funkelte in der Sonne so, als wäre es mit Millionen Edelsteinen bedeckt.

Erzähler 4:        Riesige grüne Wellen brachen sich donnernd am Strand, und in der aufstiebenden Gischt leuchteten tausend Regenbogen.

Erzähler 1:        Wenn der kleine Igel seine Augen beschattete, konnte er hinter dem Regenbogen und hinter dem blendenden Glitzern und Flimmern auch die feine Linie des Horizonts erkennen, und er sagte:

Kleiner Igel:        Wie schön das ist. Ich möchte so gerne wissen, was da hinter dem Horizont noch alles verborgen ist.

Zeigt auf den Horizont.

Erzähler 2:        Der kleine Igel nahm sich ein Schiff und lichtete den Anker. Er fuhr auf das Meer hinaus und dem Horizont entgegen.

Der kleine Igel besteigt ein Segelschiff. Musik ertönt.

Erzähler 3:        Die Sonne schien, das Schiff schaukelte leicht auf den Wellen, und der kleine Igel war sehr glücklich.

Erzähler 4:        Als der Wind etwas stärker wurde und die Wellen größer, schaukelte das Schiff etwas mehr, und der kleine Igel wurde ein bisschen seekrank. Aber nur ein bisschen.

Erzähler 1:        So fuhr der kleine Igel viele Tage lang über das Meer. Aber immer, wenn er an die Stelle kam, an der eben noch der Horizont gewesen war, war dieser schon wieder ganz weit weg.

Erzähler 2:        Endlich, nach langer Zeit, tauchte eine Insel am Horizont auf.

Erzähler 3:        Der kleine Igel lenkte sein Schiff zu der Insel, warf den Anker aus und stieg an Land.

Der kleine Igel steigt aus dem Schiff und wird von Inselbewohnern begrüßt, die mit Sonnenscheiben geschmückt sind.

Alle Inselbewohner:    Guten Tag, kleiner Igel.

Kleiner Igel:        Guten Tag, Inselbewohner. Wo bin ich hier?

....

Aufführungshilfen

1.    Sachinformation zu den Theaterstücken

Die vorliegenden Theaterstücke sind Geschichten mit märchenhaftem Charakter für die Primarstufe. Eine Besonderheit von Märchen ist, dass sie nicht Lebenswirklichkeit sind, sondern geschaffene Vorstellungswelten. Sie greifen den menschlichen Wunsch nach sozialer Gerechtigkeit und den Sieg des Guten über das Böse auf. Insofern kommen die märchenhaften Geschichten dieser Theaterstücke diesem emotionalen Bedürfnis nach Gerechtigkeit entgegen, ohne thematisch im Märchenhaften zu verbleiben. Die Themen selbst haben reale Bezüge, mögen sie auf den ersten Blick auch abstrakt erscheinen.

Dem Horizont kann man sich in rein naturwissenschaftlicher Weise nähern, indem er als Naturphänomen Gegenstand von Unterricht wird. Das Paradies an sich ist nur insofern real, als es Bestandteil religiöser und philosophischer Vorstellungen der kindlichen Lebenswirklichkeit sein kann.

Beide Themen bieten auf rein wissenschaftlicher Ebene nur bedingt Zugang für das Verständnis der Kinder. Der kindliche Intellekt kann sie in ihrer Abstraktion nicht begreifen, obwohl sie für Kinder ein Thema sein können. Aus diesem Dilemma kann die intuitiv zugängliche und damit greifbare Ebene des Märchenhaften herausführen, dessen Bilder und Symbole von Kindern mit Vorstellungen gefüllt werden können.

Konkret bedeutet dies, dass sich das Theaterstück „Der Horizont" über das beobachtbare Phänomen Horizont dem abstrakten und philosophischen Gebrauch des Wortes nähert. Indem der kleine Igel sich dem sichtbaren Horizont nähern möchte, erfährt er eine Erweiterung seines geistigen und inneren Horizontes. Diese Erfahrung wird über die Identifikationsfigur des Igels auch für Kinder nachvollziehbar.

Das Theaterstück „Das Paradies" arbeitet in entgegengesetzter Richtung. Es setzt bei der nicht real greifbaren Vorstellung von Paradies an, um sich durch die Arbeit am und mit dem Thema mit greifbaren Inhalten in Form von Erlebnissen und Erfahrungen dessen, was Paradies sein kann, zu füllen. Die Erfahrungen des kleinen Igels, dass Paradies mit gelebter Zufriedenheit und gefühltem Glück zu tun hat, können die Kinder nachempfinden und darüber hinaus ihr Bild vom Paradies mit eigenen Erfahrungen vervollständigen.

Beide Geschichten sind einfach strukturiert und kurz. Alle auftretenden Tiere und die Besonderheiten verschiedener Inseln in unterschiedlichen klimatischen Gebieten können im begleitenden Unterricht behandelt werden.

2.    Rollenübersicht und -verteilung

Die Rollenverteilung kann nach verschiedenen Gesichtspunkten vorgenommen werden. Wenn alle Kinder einer Klasse mitspielen wollen und nicht genügend Rollen zur Verfügung stehen, weil die Klassenstärke die Gesamtzahl der in den Theaterstücken angegebenen Rollen übersteigt oder nur eines der beiden Stücke aufgeführt werden soll, kann es nötig sein, zusätzliche Rollen zu schaffen.

Falls einige Schülerinnen und Schüler nicht mitspielen möchten und somit Rollen unbesetzt blieben, besteht die Möglichkeit, zwei Rollen zu einer zusammenzufassen. Nicht-theaterspielende Kinder könnten Aufgaben wie Bühnenumbau, Beleuchtung oder das Bedienen eines Tonbandgerätes übernehmen.

Für Schülerinnen und Schüler, die mitspielen, aber keinen Text sprechen möchten, können nach Bedarf zusätzliche Statistenrollen eingerichtet werden.

Die detaillierte Aufschlüsselung der Rollenübersicht nach Anzahl der zu sprechenden Worte und Sätze soll eine differenzierte Besetzung ermöglichen.

Vorgesehen sind insgesamt 30 Rollen, wenn beide Stücke gespielt werden sollen. Werden Kindern mehrere Rollen zugeteilt (Hinweise zu Rollenkombinationen in den Anmerkungen), so kann man um zehn auf 20 Akteure reduzieren. Fasst man darüber hinaus Rollen zusammen, so verringert sich die Zahl der benötigten Schauspieler um weitere drei auf 17 Mitwirkende.

....

Rollenübersicht: „Der Horizont' (18 Rollen)

RolleSprecheinsätzeSätzeWörter
Kleiner Igel 2439255sehr große Rolle
Erzähler 17116 große Rolle
Erzähler 27988große Rolle
Erzähler 3 710126große Rolle
Erzähler 4 12144große Rolle
Insel des Sonnenscheins: 
Inselbewohner 136 mittlere Rolle
Inselbewohner 23425mittlere Rolle
Inselbewohner 3 3316 kleine Rolle
Inselbewohner 4314 kleine Rolle
Insel der Stürme: 
Inselbewohner 135mittlere Rolle
Inselbewohner 2 426mittlere Rolle
Inselbewohner 318 kleine Rolle
Inselbewohner 415kleine Rolle
Insel der Windstille: 
Inselbewohner 1 42mittlere Rolle
Inselbewohner 2322kleine Rolle
Inselbewohner 314kleine Rolle
Inselbewohner 4211kleine Rolle
Weise Frau10100große Rolle


Rollenzusammenfassung:
-    Inselbewohner für alle Inseln


Zusätzliche Rollen durch Rollenaufteilung:
-    Die Rolle des kleinen Igels wird auf mehrere Kinder verteilt.
-    Die Rollen der Erzähler werden auf 5 oder mehr Erzähler verteilt.
Zusätzliche Rollen mit und ohne Text:
-    Schildträger und Ansager
-    weitere Inselbewohner
-    Begleitung für die weise Frau

....

Vorschläge für die Bühnenbilder

Vorlage für den linken Teil des Bühnenbildes „Der Horizont“


Vorlage für den mittleren Teil des Bühnenbildes „Der Horizont“

Fotos:

 

webmaster: designcase.net

Copyright © 2007 kinderspielentheater.de