Das Paradies

Kurzfassung

In dem Theaterstücke begibt der kleine Igel sich auf die Suche. Der kleine Igel sucht hier nach einem - real nicht greifbaren - Paradies und erfährt, dass das Paradies in gelebter Zufriedenheit und gefühltem Glück liegt.

Deckblatt des Theaterstückes "Das Paradies"

Leseproben:

Das Paradies

Das Bühnenbild ist dreigeteilt. Der mittlere Teil zeigt eine Wiese mit Bäumen, Blumen, Schmetterlingen und Vögeln. Auf dem rechten Teil sind einige Kräuter zwischen Büschen und Bäumen dargestellt und auf dem linken Teil einige auf kleinen Inseln im Wasser stehende Kräuter. Vor dem rechten Bühnenbild sitzen drei Erzähler.

Erzähler 1:        Es war einmal ein kleiner Igel.

Der kleine Igel kommt auf die Bühne und geht suchend hin und her.

Erzähler 2:    Der ging eines Tages auf der Wiese spazieren.

Der kleine Igel geht noch einige Male suchend hin und her.

Erzähler 3:    Da kam auch die kleine Igelin angelaufen.

Die drei Erzähler verlassen die Bühne. Die kleine Igelin kommt auf die Bühne (sie trägt einen Korb), schaut sich den hin- und hergehenden Igel einige Zeit an und sagt dann:

Kleine Igelin:    Guten Tag, kleiner Igel!

Kleiner Igel:        Guten Tag, kleine Igelin!

Kleine Igelin:        Kleiner Igel, was machst du da?

Kleiner Igel:        Ich suche das Paradies.

Kleine Igelin:        Das ist bestimmt schwer zu finden, kleiner Igel. Nicht einmal die Gelehrten wissen, wo es liegt.

Kleiner Igel:        Ich suche es trotzdem.

Kleine Igelin:        Ich muss Heilkräuter für meine Großmutter und meinen Großvater suchen.

Kleiner Igel:        Sind sie denn krank?

Kleine Igelin:        Ja! Der Großvater hat Rheuma und die Großmutter einen schlimmen Husten und außerdem eine kranke Galle.

Kleiner Igel:        Da hast du ja viel zu tun.

Kleine Igelin:    Ich hab' eine Idee, kleiner Igel. Wir könnten doch gemeinsam suchen. Das ist lustiger. Du suchst das Paradies und ich die Kräuter. Und wenn du mir ein bisschen hilfst, dann helfe ich dir auch bei deiner Suche.

Kleiner Igel:        Na gut! Vier Augen sehen mehr als zwei Augen.

Kleine Igelin:        Ich muss da hinten zu dem Laubwald hin. Komm, fang mich, kleiner Igel!

Die kleine Igelin läuft weg, der kleine Igel hinterher und fängt sie sehr schnell.

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Aufführungshilfen

1.    Sachinformation zu den Theaterstücken

Die vorliegenden Theaterstücke sind Geschichten mit märchenhaftem Charakter für die Primarstufe. Eine Besonderheit von Märchen ist, dass sie nicht Lebenswirklichkeit sind, sondern geschaffene Vorstellungswelten. Sie greifen den menschlichen Wunsch nach sozialer Gerechtigkeit und den Sieg des Guten über das Böse auf. Insofern kommen die märchenhaften Geschichten dieser Theaterstücke diesem emotionalen Bedürfnis nach Gerechtigkeit entgegen, ohne thematisch im Märchenhaften zu verbleiben. Die Themen selbst haben reale Bezüge, mögen sie auf den ersten Blick auch abstrakt erscheinen.

Dem Horizont kann man sich in rein naturwissenschaftlicher Weise nähern, indem er als Naturphänomen Gegenstand von Unterricht wird. Das Paradies an sich ist nur insofern real, als es Bestandteil religiöser und philosophischer Vorstellungen der kindlichen Lebenswirklichkeit sein kann.

Beide Themen bieten auf rein wissenschaftlicher Ebene nur bedingt Zugang für das Verständnis der Kinder. Der kindliche Intellekt kann sie in ihrer Abstraktion nicht begreifen, obwohl sie für Kinder ein Thema sein können. Aus diesem Dilemma kann die intuitiv zugängliche und damit greifbare Ebene des Märchenhaften herausführen, dessen Bilder und Symbole von Kindern mit Vorstellungen gefüllt werden können.

Konkret bedeutet dies, dass sich das Theaterstück „Der Horizont" über das beobachtbare Phänomen Horizont dem abstrakten und philosophischen Gebrauch des Wortes nähert. Indem der kleine Igel sich dem sichtbaren Horizont nähern möchte, erfährt er eine Erweiterung seines geistigen und inneren Horizontes. Diese Erfahrung wird über die Identifikationsfigur des Igels auch für Kinder nachvollziehbar.

Das Theaterstück „Das Paradies" arbeitet in entgegengesetzter Richtung. Es setzt bei der nicht real greifbaren Vorstellung von Paradies an, um sich durch die Arbeit am und mit dem Thema mit greifbaren Inhalten in Form von Erlebnissen und Erfahrungen dessen, was Paradies sein kann, zu füllen. Die Erfahrungen des kleinen Igels, dass Paradies mit gelebter Zufriedenheit und gefühltem Glück zu tun hat, können die Kinder nachempfinden und darüber hinaus ihr Bild vom Paradies mit eigenen Erfahrungen vervollständigen.

Beide Geschichten sind einfach strukturiert und kurz. Alle auftretenden Tiere und die Besonderheiten verschiedener Inseln in unterschiedlichen klimatischen Gebieten können im begleitenden Unterricht behandelt werden.

2.    Rollenübersicht und -verteilung

Die Rollenverteilung kann nach verschiedenen Gesichtspunkten vorgenommen werden. Wenn alle Kinder einer Klasse mitspielen wollen und nicht genügend Rollen zur Verfügung stehen, weil die Klassenstärke die Gesamtzahl der in den Theaterstücken angegebenen Rollen übersteigt oder nur eines der beiden Stücke aufgeführt werden soll, kann es nötig sein, zusätzliche Rollen zu schaffen.

Falls einige Schülerinnen und Schüler nicht mitspielen möchten und somit Rollen unbesetzt blieben, besteht die Möglichkeit, zwei Rollen zu einer zusammenzufassen. Nicht-theaterspielende Kinder könnten Aufgaben wie Bühnenumbau, Beleuchtung oder das Bedienen eines Tonbandgerätes übernehmen.

Für Schülerinnen und Schüler, die mitspielen, aber keinen Text sprechen möchten, können nach Bedarf zusätzliche Statistenrollen eingerichtet werden.

Die detaillierte Aufschlüsselung der Rollenübersicht nach Anzahl der zu sprechenden Worte und Sätze soll eine differenzierte Besetzung ermöglichen.

Vorgesehen sind insgesamt 30 Rollen, wenn beide Stücke gespielt werden sollen. Werden Kindern mehrere Rollen zugeteilt (Hinweise zu Rollenkombinationen in den Anmerkungen), so kann man um zehn auf 20 Akteure reduzieren. Fasst man darüber hinaus Rollen zusammen, so verringert sich die Zahl der benötigten Schauspieler um weitere drei auf 17 Mitwirkende.

Rollenübersicht: „Das Paradies" (12 Rollen):
RolleSprecheinsätzeSätzeWörter
Kleiner Igel2030174große Rolle
Kleine Igelin2863469sehr große Rolle
Erzähler 1kleine Rolle
Erzähler 2 118kleine Rolle
Erzähler 3112 kleine Rolle
Erzähler 4112kleine Rolle
Eichhörnchen 131mittlere Rolle
Eichhörnchen 215 kleine Rolle
Reh 1 2  15kleine Rolle
Reh 224kleine Rolle
Rotkehlchen 120kleine Rolle
Rotkehlchen 2215kleine Rolle

Rollenzusammenfassungen:

-    Erzähler 2, 3 und 4 zu Erzähler 1

Rollenkombinationen:
-    Eichhörnchen 1 und Reh 1 und Rotkehlchen 1
-    Eichhörnchen 2 und Reh 2 und Rotkehlchen 2

Zusätzliche Rollen durch Rollenaufteilung:
Die Rollen des kleinen Igels und der kleinen Igelin werden auf mehrere Kinder verteilt.

Zusätzliche Rollen mit und ohne Text:
-    Schildträger
-    Ansager
-    weitere Eichhörnchen
-    Rehe
-    Rotkehlchen

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Vorschläge für die Bühnenbilder


Vorlage für den mittleren Teil des Bühnenbildes „Das Paradies“

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Vorlage für den linken Teil des Bühnenbildes „Das Paradies“

Fotos:




 

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