~ Eine Pyramide wird gebaut ~

Kurzfassung

Dieses Theaterstück führt die Zuschauer in die Welt der alten Ägypter, die vor 5000 Jahren lebten, und gibt einen umfassenden Einblick in deren Leben und Kultur. Erzählt wird von den Kindern zweier Familien unterschiedlichen Standes. Potiphar, der Sohn eines Arbeiters auf der Baustelle der Pyramide, darf die Kinder des Arztes Sinuhe in die Schule begleiten, die ihm sonst versagt ist. Dort lernt er etwas über das Lesen und Schreiben der ägyptischen Hyroglyphen und über die Vergötterung des Pharaos. Anschließend besuchen die Kinder gemeinsam ihre Väter auf der Baustelle der Pyramide und beobachten erstaunliche Techniken aber auch Probleme bei ihrem Bau.

Deckblatt des Theaterstückes "Eine Pyramide wird gebaut"

Leseprobe Rollentext:

Vorrede

Ein Junge und ein Mädchen treten vor die Zuschauer. Der Junge ist mit einem langen Hemd bekleidet und trägt das altägyptische Kopftuch. Das Mädchen hat ein langes weißes Kleid (möglichst mit nur einem Träger) an und trägt die weibliche altägyptische Haartracht.

Mädchen: Liebe Zuschauer, heute wollen wir euch mit unserem Spiel in eine ganz fremde Welt führen, eine Welt, wie sie vor 5000 Jahren einmal bestanden hat.

Junge: Das ist die Welt der alten Ägypter. Doch, obgleich sie uns heute so fremd vorkommt, hat sie dennoch viel mit unserer heutigen Welt gemein. Damals sind viele grundlegende Ideen entstanden, Ideen, wie sie noch heute für uns alle ganz wichtig sind.

Mädchen: Die alten Ägypter lebten im Tal des Nils, genauso wie die Ägypter heute noch. Denn außerhalb des Niltals kann keiner leben, dort ist nur trockene, heiße Wüste.

Junge: Nur im Tal des Nils gibt es Wasser. Einmal im Jahr tritt der Nil sogar über seine Ufer und überschwemmt einen großen Teil des Tals. Die Überschwemmung dauert drei Monate.

Mädchen: Die Überschwemmungen sind sehr segensreich für die Menschen, die dort leben. Das Land wird bewässert und durch den Schlamm, den der Nil auf den Feldern ablagert, sehr gut gedüngt. Ohne die Überschwemmungen würde im Tal des Nils nur wenig wachsen.

Junge: Die alten Ägypter waren nun offensichtlich sehr kluge Menschen, denn sie hatten herausgefunden, was man tun muss, um in einer solchen Umwelt gut leben zu können.

Mädchen: Liebe Zuschauer, folgt uns nun in die Welt der Pyramiden, Pharaonen und Mumien.

Ende der Vorrede

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Leseprobe Aufführungshilfen:

Der Bau einer Pyramide stellte für das Land natürlich ein ungeheures, nationales Projekt dar, von dem jeder Ägypter betroffen war. Er erforderte ein sehr gut organisiertes Staatswesen (Steuererhebung, Nahrungsmittellagerung, Bewässerung, Vermessung, Kalenderwesen, usw.).

Vermutlich ist der Bau der ersten, großen Pyramiden sogar ganz bewusst zur Erzeugung eines “Nationalgefühls” eingesetzt worden.

Einige Daten zur Cheopspyramide (s. auch 2.Abb S.161):

Ursprüngliche Höhe:
146,6 m (heute 137 m)

Basis:
230,4 x 230,4 m = 5,3 ha

Gewicht:
ca. 6 Mill. Tonnen

Anzahl der Steinblöcke:
ca. 2,3 Millionen

Heutiger Eingang:
Nordwand, ca. 6 m über der Erde

Bauzeit:
2551-2528 v. Chr.

2.6 Die Hieroglyphen

Die Hieroglyphenschrift entstand fast gleichzeitig mit der Keilschrift ca. 3000 v. Chr. Diese beiden Informationsaufzeichnungssysteme müssen als die ersten Schriften bezeichnet werden, weil sie die ersten ihrer Art waren, bei deren Entzifferung, unabhängig vom Leser, nicht nur der gleiche Sinn, sondern sogar der gleiche Wortlaut herausgelesen werden musste. Die Hieroglyphenschrift ist dann ca. 3000 Jahre lang in im Prinzip unveränderter Form von den Ägyptern benutzt worden. Für den täglichen Gebrauch hatten sie allerdings eine etwas vereinfachte Form der Hieroglyphenschrift, die hieratische Schrift, entwickelt. Mit dem endgültigen Zerfall des Ägyptischen Reiches ca. 400 n. Chr. und der damit einhergehenden Einführung der Buchstabenschrift wurden die Hieroglyphen sehr schnell vergessen, so dass schon wenige hundert Jahre später niemand mehr in der Lage war, sie zu entziffern, ja sogar völlig falsche Vorstellungen über ihren Charakter bestanden. So hat insbesondere die Vorstellung, dass sie eine reine Bilderschrift sei, ihre Entzifferung behindert. Diese gelang als erstem dem Franzosen Champollion im Jahre 1822. Diesen Erfolg verdankte er der Tatsache, das ihm der Stein von Rosette zur Verfügung gestellt wurde, auf welchem der gleiche Text in drei verschiedenen Schriften, nämlich in Hieroglyphen, in Demotisch und in Griechisch eingemeißelt war.

Es gibt ca. 2000 verschiedene Hieroglyphen. Diese Zahl erscheint, verglichen mit der Zahl unserer Buchstabenzeichen, sehr groß, ist aber andererseits zu klein, um eine reine Bilderschrift sein zu können, in der ja zu jedem Wort ein anderes Bild gehören müsste.

Champollion fand heraus, dass es drei verschiedene Typen von Hieroglyphen gibt:

1. Wortzeichen: Das Hieroglyphenzeichen bedeutet ein bestimmtes Wort.

2. Konsonantenzeichen: Die Hieroglyphe hat den Lautwert von entweder 1, 2 oder 3 Konsonanten. Worte, die aus den gleichen Konsonanten, aber unterschiedlichen dazwischenliegenden Vokalen bestehen, werden also mit der gleichen Hieroglyphe geschrieben. Dementsprechend wurde noch der 3. Typ von Zeichen gebraucht, nämlich die Deutzeichen.

3. Deutzeichen: Die Deutzeichen-Hieroglyphe wird nicht gelesen, sie wird nur ans Ende eines Wortes gesetzt, um die Lesung dieses Wortes eindeutig zu machen.

Fotos:

 

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