~ Schöpfungsgeschichten ~ Kurzfassung Deckblatt des Theaterstückes "Schöpfungsgeschichten" Leseproben: Schöpfungsgeschichten Ein Chor tritt an den vorderen Bühnenrand und singt zwei Strophen des Liedes „Du hast uns deine Welt geschenkt“. Falls kein Vorhang vorhanden ist, sind die Bühnenbilder der ersten zu spielenden Schöpfungsgeschichte sichtbar. Zwei Kinder kommen nach vorne. Eines der Kinder trägt ein Schild (evtl. an einer Stange befestigt), auf dem drei Fragen stehen: Wie hat es angefangen? Wer schuf die Welt? Wozu ist alles da? Vorrede KIND 1: Liebe Zuschauer, ihr kennt sicherlich alle die Schöpfungsgeschichte aus der Bibel. KIND 2: Es gibt aber auch viele andere Schöpfungsgeschichten. Zu allen Zeiten und überall auf der Welt haben sich die Menschen nämlich für die Anfänge der Welt interessiert. KIND 1: So haben die Menschen schon immer gefragt (deutet dabei auf das Schild): Wie hat es angefangen? Wer schuf die Welt? Wozu ist alles da? KIND 2: Die Schöpfungsgeschichten sind „Ur“kunden von den „Ur“anfängen der Welt, über ihren Sinn und ihr Ziel. KIND 1: Sie zeigen auch beispielhaft, wie die Menschen leben sollen. KIND 2: Dies alles erzählen sie in bunten, poetischen Bildern, die für uns heute aber manchmal nicht ganz leicht zu deuten sind. KIND 1: Liebe Zuschauer, heute spielen wir euch die (hier wird nun aufgezählt, welche der drei Geschichten gespielt werden) Schöpfungsgeschichte(n). Ende der Vorrede Die germanische Schöpfungsgeschichte (aus dem Edda Epos) Das linke Drittel des Bühnenbildes zeigt eines Szene aus der Zeit der Entstehung dieser Schöpfungsgeschichte, z.B. eine germanische Siedlung: Holzhäuser mit grasbewachsenen Dächern. Davor sitzen fünf Kinder (die „Erzähler“), etwas zum Mittelteil der Bühne gewandt, in germanische Tracht gekleidet. Am Mittelteil des Bühnenhintergrundes sind die Bilder zur germanischen Schöpfungsgeschichte sichtbar. Das Bühnenbild des rechten Drittels der Bühne zeigt in großen Buchstaben eine Rune aus der Schöpfungsgeschichte in der originalen germanischen Sprache. Davor sitzen einige Kinder in heutiger Kleidung (die „Erklärer“). Die Edda-Melodie wird gespielt. ERKLÄRUNG Die Kinder aus der rechten Gruppe stehen nacheinander auf und sagen. ERKLÄRER 1: Liebe Zuschauer, jetzt werden wir euch zeigen, wie sich unsere Vorfahren, die Germanen, die Entstehung der Welt vorgestellt haben. ERKLÄRER 2: Diese Schöpfungsgeschichte steht am Anfang des Edda-Epos, der berühmten Sammlung der germanischen Götter- und Heldenlieder. ERKLÄRER 3: Das Edda-Epos wurde vor ungefähr 1000 Jahren aufgeschrieben. Hier (zeigt auf das Bühnenbild) seht ihr eine Rune daraus in der germanischen Sprache. ERZÄHLUNG Jetzt beginnt die Erzählung der Schöpfungsgeschichte. Diese wird von den Kindern auf dem linken Bühnendrittel (den Erzählern) vorgetragen. Ein Kind steht an der linken Seite der Schöpfungsgeschichtenbilder und zeigt im Verlauf der Erzählung jeweils passend auf die entsprechenden Bilder und Bildelemente. ERZÄHLER 1: Einst gab es eine Zeit, da alles nicht war. Nicht Erde und Meer noch der Himmel darüber. Da war nichts als ein ungeheurer, gähnender Abgrund, eine gähnende lautlose Kluft. Von hier ab Bild 1: Nifelheim und Muspelheim. Die Edda-Melodie wird gespielt. ERZÄHLER 2: Da entstand im hohen, kalten Norden das finstere, mit Eis bedeckte, urkalte Nebelreich Nifelheim und fern im Süden das heiße Muspelheim, das Reich der Glut und des Feuers. ERZÄHLER 3: Aus tausend Feuerstellen leuchtete die rote Glut Muspelheims, und es blitzte von umherstiebenden Funken. Von hier ab Bild 2:Ymir und Audhumbla. Die Edda-Melodie wird gespielt. .... Die finnische Schöpfungsgeschichte (aus dem Kalevala-Epos) Die Bühne und das Bühnenbild sind dreigeteilt. Das linke Drittel zeigt die Welt der Finnen zur Zeit der Entstehung dieser Schöpfungsgeschichte, so z.B. Holzhäuser mit hölzernen Dachschindeln in Waldumgebung. Vor den Häusern, etwas zum Mittelteil der Bühne gewandt, sitzen fünf Kinder (die ,,Erzähler“) in altfinnischer Tracht: In der Mitte gegürtete langärmelige Hemden, auf den Köpfen Kappen. Am Mittelteil des Bühnenhintergrundes sind die Bilder der finnischen Schöpfungsgeschichte zu sehen. Das Bühnenbild des rechten Drittels der Bühne zeigt in großen Buchstaben einen Vers der Schöpfungsgeschichte aus der originalen finnischen Fassung des Kalevala. Davor sitzen einige Kinder in heutiger Kleidung (die ,,Erklärer“). ERKLÄRUNG Die Kinder aus der rechten Gruppe stehen nacheinander auf und sagen. ERKLÄRER 1: Jetzt erzählen und zeigen wir euch die Schöpfungsgeschichte aus dem finnischen Kalevala-Epos. ERKLÄRER 2: Das Kalevala-Epos besteht aus vielen einzelnen Liedern. Diese Lieder wurden bei den Finnen früher von Sängern auf Festen vorgetragen. ERKLÄRER 3: Eines von diesen Liedern war die Schöpfungsgeschichte. Dort (zeigt auf das Bühnenbild des rechten Bühnendrittels) seht ihr einen Vers dieses Liedes in altfinnischer Sprache, so wie er zum ersten mal aufgeschrieben wurde. ERKLÄRER 1: Diese Schöpfungsgeschichte ist entstanden, als die Finnen noch keine Christen waren, vor ungefähr 1000 Jahren. ERZÄHLUNG Jetzt beginnt die Erzählung der Schöpfungsgeschichte. Diese wird von den Kindern auf dem linken Bühnendrittel (den ,,Erzählern“) vorgetragen. Ein Kind steht an der linken Seite der Schöpfungsgeschichtenbilder und zeigt dabei, jeweils passend zum Text, auf die entsprechenden Bilder und Bildelemente. Die finnische Melodie wird gespielt. ERZÄHLER 1: Am Anfang gab es nur das Urmeer und den weiten Luftraum darüber. In diesem Luftraum lebte Ilmatar, die Tochter der Lüfte. Viele Jahre lebte sie dort, bis sie schließlich ihres einsamen Lebens überdrüssig wurde. .... Die biblische Schöpfungsgeschichte Das linke Drittel des Bühnenbildes zeigt eine Szene aus der Zeit der Entstehung dieser Schöpfungsgeschichte, z.B. eine Ansicht des Tempelberges in Jerusalem (ca. 500 n Chr.). Davor sitzen fünf Kinder (die ,,Erzähler“) in ,,altisraelische" Tracht gekleidet (langärmelige Hemdkleider) etwas zum Mittelteil der Bühne gewandt. Am Mittelteil des Bühnenhintergrundes sind die Bilder zur biblischen Schöpfungsgeschichte sichtbar. Das Bühnenbild des rechten Drittels der Bühne zeigt eine Seite aus einem biblischen Urtext. Davor sitzen einige Kinder (die ,,Erklärer“) in heutiger Kleidung. ERKLÄRUNG Ein Kind aus der rechten Gruppe steht auf und sagt. ERKLÄRER 1: Liebe Zuschauer, jetzt werden wir euch die biblische Schöpfungsgeschichte vorführen. ERKLÄRER 2: Diese ist für uns Christen natürlich von ganz besonderer Bedeutung. ERKLÄRER 3: Wir werden euch die Schöpfungsgeschichte aus Moses, Kapitel 1 bis Moses, Kapitel 2, Vers 4, zeigen und dazu die Geschichte vom Sündenfall, die in Moses 2 und 3 aufgezeichnet ist. ERKLÄRER 1: Diese Schöpfungsgeschichten sind in der Zeit von ungefähr 1000 - 500 vor Christus aufgezeichnet worden. ERKLÄRER 2: Die ursprünglichen Manuskripte sind verloren gegangen, aber ganz frühe Abschriften sind uns erhalten geblieben. Die Abbildung einer solchen Abschrift (zeigt auf das rechte Bühnenbild) seht ihr dort. ERZÄHLUNG Jetzt beginnt die Erzählung der Schöpfungsgeschichte. Diese wird von den Kindern auf dem linken Bühnendrittel (den ,,Erzählern“) vorgetragen. Ein Kind steht an der linken Seite der Schöpfungsgeschichtenbilder und zeigt im Verlauf der Erzählung jeweils passend zum Text auf die entsprechenden Bilder und Bildelemente. Von hier ab Bild 1: Erschaffung von Tag und Nacht. .... 2 Sachinformationen 2.1 Ziele und Bedeutungen - Wo kommt alles her? - Wo geht alles hin? - Wie hat es angefangen? - Wer schuf die Welt? - Wozu ist alles da? - Wann und wie wird alles enden? Diese
ursprünglich wohl aus der Todeserfahrung des Menschen geborenen Fragen
sind seit den Anfängen der Menschheit in allen Kulturen immer wieder
und überall auf der Welt gestellt worden: die Frage nach dem Sinn und
Ziel der Welt, des Lebens und der Existenz höchster, schaffender Wesen.
Die Schöpfungsmythen sind Antworten auf diese Fragen. Es sind Antworten
des Glaubens, in das Gewand symbolischer religiöser Sprache gekleidet. 2.2 Struktur und Grundtypen Die
Schöpfungsgeschichten zeitlich und räumlich weit auseinander liegender
Völker und Kulturen unterscheiden sich zwar erheblich in ihren Formen
und ihrer Symbolik, doch erstaunlicherweise zeigen sie auch große
Ähnlichkeiten in ihren Grundmustern. In diesen Grundmustern kommen
Gedanken zum Ausdruck, die offensichtlich allen Menschen gemeinsam sind. - Der Weltelternmythos - Der Heilige Streit (Zerstückelungsmotiv) - Das Gottesopfer - Der Urmutter-Mythos und - Der Selbstentstehungsmythos Der
Weltelternmythos besagt, dass alles aus der Vereinigung von Himmel und
Erde hervorgegangen ist. Allerdings muss dieser Vereinigung erst einmal
eine Trennung von Himmel und Erde, also ein Heiliger Streit,
vorausgegangen sein. Diese beiden Grundtypen sind also untrennbar
miteinander verwoben, und es ist nur eine Frage der Akzentsetzung, ob
die Trennung (der Heilige Streit) oder die Vereinigung
(Weltelternmythos) als die Hauptursache für die Entstehung der Welt
angesehen werden sollen. .... Bühnenbildvorlagen ![]() Vorschlag für das mittlere Bühnenbild der germanischen Schöpfungsgeschichte: Darstellung der Schöpfungsgeschichte in Teilbildern (s. Rollentext) Illustration von Thomas Köttgen ![]() Vorschlag für das erste mittlere Bühnenbild der finnischen Schöpfungsgeschichte: Darstellung der Schöpfungsgeschichte in Teilbildern (s. Rollentext) Illustration von Thomas Köttgen ![]() Vorschlag für das zweite mittlere Bühnenbild der biblischen Schöpfungsgeschichte: Darstellung der Schöpfungsgeschichte Illustration von Thomas Köttgen .... Tanzbeschreibung zur biblischen Schöpfungsgeschichte ![]() 1. Licht: an – aus. Die Gruppe wächst. ![]() Zwischenspiel (Z):- 2. Gruppenbild öffnet sich und schließt sich wieder ![]() (Z): 3. Kreaturen wachsen und verteilen sich: 4 Bäume und 4 Tiere ![]() Adam und Eva rutschen zusammen, legen Kopf an Schulter des Partners und fassen sich gegenseitig an die Arme. ![]() Z: Bäume und Tiere wenden sich zum Publikum, 2 Schritt --> --> Garten bilden. Ein Schlangenbaum entsteht seitlich zum Publikum gerichtet --> --> eine Hand (spätere Schlangenhand) zeigt auf Eva. ![]() 4. Adam und Eva wachsen, drehen sich mit gesenktem Blick zum Publikum (unschuldig). ![]() .... Fotos: ![]() ![]() ![]() |
||||||
webmaster: designcase.net Copyright © 2007 kinderspielentheater.de |